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Pulsmesser: Neues von der Berliner Kunst

Daniel Mufson

Rund 200 Interessierte verfolgten am 11. März im Hebbel-Theater (HAU) die Diskussion zu der Sommerausstellung “based in Berlin” und zum offenen Brief “Haben und Brauchen”, zu der HAU und zitty eingeladen hatten. Sechs Vertreter von Kunstszene und Kulturpolitik nahmen teil, unter ihnen Gabriele Horn von den Kunst-Werken, die eine Zusammenarbeit mit “based in Berlin” planen, und Angela Rosenberg, ehemals kuratorische Managerin der Temporären Kunsthalle.

Seit ihrer Ankündigung im Herbst 2010 hat die geplante Ausstellung zeitgenössischer Kunst für Streit gesorgt, weil Klaus Wowereit mit ihr für eine Kunsthalle werben möchte. Der offene Brief an ihn, der die Ausstellungspläne und die Kulturpolitik kritisiert, hat bis Mitte März rund 2.500 Unterzeichner gefunden. Ellen Blumenstein und Florian Wüst, Mitinitiatoren des Briefes, kritisierten erneut, dass Berlin Künstler und Kunstinstitutionen unzureichend unterstütze und mit ihnen inadäquat kommuniziere. Torsten Wöhlert, Sprecher der Senatskulturverwaltung, verteidigte die geplante Ausstellung, räumte aber ein, dass die Institutionen unterfinanziert seien. Er sagte Blumenstein und Wüst ein Gespräch mit Kulturstaatssekretär André Schmitz im März zu. Ein Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Teilnehmer und Publikum äußerten weitere Wünsche, etwa nach einem Runden Tisch für einen transparenten Dialog zwischen Kunst und Politik. Er habe, sagt Wöhlert zu zitty, die Forderungen an den Regierenden Bürgermeister und den Staatssekretär weitergeleitet. Blumenstein dagegen sieht noch nicht, dass die Politik an der Diskussion interessiert sei. “Wir steigen jetzt auf subversivere Taktiken um”, sagt sie. “Es gibt Künstler mit unterschiedlichsten Ideen, die auch wirklich alternative Formen des Umgangs mit den Thema schaffen wollen”. Und so beginnt eine neue Phase der Debatte.

Erst erschienen in Zitty, 24. März – 6. April 2011, S. 85.

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